Welche Lebensmittel Kopfschmerzen auslösen können

Welche Lebensmittel Kopfschmerzen auslösen können

Einige Nahrungsmittel stehen im Verdacht, Kopfschmerzen und Migräne auszulösen. Da jeder Inhaltsstoff auf jeden Menschen anders wirkt, hilft die Anlegung eines Ernährungstagebuchs, um die Trigger zu identifizieren. Wir möchten Betroffene mit einer Liste von problematischen Lebensmittel unterstützen und versuchen, den möglichen Ursachen auf den Grund zu gehen. Schließen möchten wir mit einem positiven Aspekt, indem wir die Schlüsselstoffe aufzählen, die bei Kopfschmerzen und Migräne helfen können.

Zucker und Kopfschmerzen

Zucker ist gegenüber Kopfschmerzen ein zweischneidiges Schwert. Im Internet kursieren Ratschläge, die Betroffenen sowohl von Zucker abraten als auch eben diesen empfehlen. Der Grund für diese Ambivalenz liegt darin, dass Zucker in der Tat Kopfschmerzen auslösen, aber auch lindern kann. So stehen Kopfschmerzen und Migräne im Zusammenhang mit einem Energiemangel. Wird dieser Mangelzustand durch zuckerreiche Snacks wie Schokolade, Chips und Burger behoben, können auch die Kopfschmerzen wieder verschwinden.

Die Gefahr ist allerdings hochakut, dass diese nach der raschen Verwertung der Energie in einem noch schlimmeren Maße zurückkehren. Ernährungswissenschaftler empfehlen deshalb Betroffenen eine achtsame, ausgewogene und regelmäßige Ernährungsweise ohne dass es zu Heißhungerattacken und dem damit verbundenen Auf und Ab des Blutzuckerspiegels kommt. Wie viele Kohlenhydrate bei Low Carb vertretbar sind, erfahren Sie unter diesem Verweis. Übrigens ist nicht immer Süßstoff eine Alternative zu Zucker, denn auch der Süßstoff Aspartam kann Kopfschmerzen auslösen.

Nicht alle können Phenylethylalanin problemlos abbauen

Als weitere Ursache für die Verbindung speziell von Schokolade und Kopfweh wird in der Medizin derzeit das biogene Amin Phenylethylanin diskutiert. Die Enzyme mancher Menschen haben nämlich Schwierigkeiten beim Abbau dieses decarboxylierten Phenylalanins und reagieren darauf mit Kopfweh. Neben Schokolade ist Phenylethylalanin stark in Salami und gereiften Käse vertreten.
Fettreiche Ernährung

Kopfschmerzen können außerdem mit einer fettreichen Ernährung einhergehen. Einer der Ursachen dafür ist, dass der Organismus nicht nur aus psychischen Gründen auf das Hormon Serotonin angewiesen ist. Dieses trägt neben dem Erzeugen von Glück, Gelassenheit und Zufriedenheit dazu bei, dass das Gehirn besser die elektrischen Impulse weiterleiten kann.

Ist das Blut hingegen stark mit gesättigten Fettsäuren durchtränkt, wird die Umwandlung des Vorstoffs Tryptophan in Serotonin blockiert. Gegengesteuert werden kann mit Lachs, Thunfisch und Hering, denn diese Fische besitzen als Antidot die wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Kaffee ist in Bezug auf Kopfschmerzen übrigens ähnlich wie Zucker ein zweischneidiges Schwert. Zwar fördert Kaffee den Aufbau von Serotonin, baut aber auf der anderen Seite auch Noradrenalin und Magnesium ab. So beißt sich die Katze in den Schwanz.

Weitere Verdächtige

Ein weiterer Verdächtiger ist reifer Käse, denn viele Menschen leiden an einer Histamin-Unverträglichkeit und können das in dem reifen Käse enthaltene Protein schlecht abbauen. Auch das im Käse enthaltene Tyramin steht als blutdruckerhöhende Beigabe im Verdacht, Kopfschmerzen zu verursachen. Problematisch können auch Wurst und Fleisch sein, vor allem, wenn die Fleischwaren geräuchert sind. Dann enthalten sie nämlich viel Nitrit als Bestandteil des Konservierungsmittels Pökelsalz.

Ein weiterer Problemfaktor ergibt sich mit dem Geschmacksverstärker Glutamat, mit dessen Abbau sich manche Menschen ebenfalls schwer tun. Glutamat kann als Quasi-Botenstoff eine Überreaktion der Nerven herbeiführen und wird viel in der chinesischen Küche verwendet. Die Störung wird im Volksmund deshalb auch „China-Restaurant-Syndrom“ genannt.

Am allerschlimmsten für Migränepatienten ist schließlich der Konsum von Alkohol. Die Ergebnisse der jüngsten Studien sind alarmierend und weisen nach, dass bereits kleine Mengen von Alkohol bei den Betroffenen fast immer (!) Migräne auslösen. Tragisch ist, dass der Zusammenhang jahrelang unentdeckt bleiben kann, weil Betroffene die Migräne am nächsten Morgen mit einem Kater verwechseln.

Welche Lebensmittel gegen Kopfschmerzen helfen können

Die Schlüsselwirkstoffe gegen Kopfschmerzen sind Magnesium, Vitamin B2 und das Coenzym Q10. Magnesium gibt es als Supplement rezeptfrei in Apotheken. In Nahrungsmitteln findet man Magnesium viel in Hülsenfrüchten, Brot, Haferflocken, Bananen und Avocados. Vitamin B2 ist stark in Hefeflocken, der Leber vom Rind und Schwein sowie in Pfifferlingen konzentriert. Das Coenzym Q10 findet man vor allem in Brokkoli, Erdnüsse und Sardinen. Betroffene von Clusterkopfschmerzen sollten hingegen eine Ernährung nach der Renneber-Diät versuchen. Die damit verbundene Entsäuerung des Körpers hilft zumindest nach Studienergebnissen 20 % aller Patienten.